Jetzt ist die Zeit für konstruktive Gespräche - SPD/Grüne-Fraktion fordert Vernunft zum Erhalt des Plauener Theaters

Veröffentlicht am 05.12.2018 in Pressemitteilung
Benjamin Zabel

Plauen – In der gestrigen Verwaltungsausschusssitzung diskutierten die Stadträte die Verwaltungsvorlage zur Fortführung des Grundlagenvertrages der Theater Plauen-Zwickau gGmbH und die Annahme des vom Freistaat Sachsen vorgeschlagenen Kulturpakts, der Fördermittel für die Ablösung der Haustarifverträge in den Theatern in Sachsen vorsieht. Über viele Jahre haben die Gewerkschaften, Interessensvertretungen der Beschäftigten und auch die Plauener SPD Druck auf die Staatsregierung gemacht, um die Theatergesellschafter in Sachsen bei der Ablösung der Haustarifverträge finanziell unter die Arme zu greifen. Nun fördert der Freistaat mit 28 Millionen Euro zusätzlich die sächsischen Theater und Orchester. Dies geht auf den vehementen Einsatz der sächsischen Kulturministerin Eva-Maria Stange (SPD) zurück.

In Plauen und Zwickau verzichten die Beschäftigten des regionalen Theaters seit 2004 auf Lohn und Gehalt und erhalten hierfür einen Freizeitausgleich. Die Ablösung der Haustarifverträge verursacht jährlich zwischen 3,8 und 4,9 Millionen Euro Mehraufwendungen. Diese will im Vorschlag der Verwaltungsvorlage die Stadt Zwickau zu höheren Teilen tragen, als die Stadt Plauen, sodass sich der Plauener Anteil kaum verändert. Zwickau möchte dafür mehr Sitze im Aufsichtsrat und mehr Entscheidungsrechte im Theater.

Wir stehen klar zum Erhalt eines produzierenden Mehrspartentheaters und der Theaterehe. Wir wollen zudem die Ablösung des Haustarifvertrages und eine bessere Entlohnung der Beschäftigten. Die SPD/Grüne-Fraktion befürchtet allerdings auch durch mögliche gesellschaftsrechtliche Veränderungen wichtige Entscheidungsrechte im Theater zu verlieren. Dies muss in anstehenden Gesprächen ausgeräumt werden. Wir haben im gestrigen Verwaltungsausschuss vorgeschlagen, dass die Stadt Plauen gemeinsam mit der Stadt Zwickau den Kulturpakt des Freistaates Sachsen annimmt und sehr zeitnah Gespräche zwischen beiden Städten aufgenommen werden“ so SPD/Grüne-Fraktionsvorsitzender Benjamin Zabel.

Die Fraktionen CDU und DIE LINKE haben im Verwaltungsausschuss überraschend einen gemeinsamen Antrag vorgelegt, der ausschließlich eine hälftige Ablösung des Haustarifvertrages vorsieht und die Beibehaltung der gesellschaftsrechtlichen Situation.

„Ich finde, dass es nun um vernünftige Vorschläge geht. Wir sollten alle Varianten prüfen, um mit Zwickau eine einvernehmliche Lösung zu finden. Es ist jetzt nicht die Zeit für parteitaktische Spielchen. Ich werbe sehr für eine fraktionsübergreifende Beschlussfassung im Stadtrat am 18. Dezember 2018. Nur mit einem geschlossenen Meinungsbild können die Interessen der Plauenerinnen und Plauener gut in den anstehenden Gesprächen mit Zwickau vertreten werden“, erklärt Zabel abschließend.